Alleen met de Goden – Allein mit den Göttern
„Nur ein Idiot weiß alles mit Sicherheit. Zweifeln ist nicht schlimm, damit bleibst du
fokussiert. Manche Künstler sind ihr ganzes Leben auf der Suche und schaffen
auf diesem Weg eine Perle nach der anderen. Ich liebe diese Typen, echt.“
Ersterscheinung 2015, 519 Seiten
Erschienen bei: Uitgeverij Podium
Originalsprache Niederländisch
Auszeichnungen: Gewinner des Boekhandelsprijs 2016, Shortlist Libris Literaturpreis 2016
Aaron Bachman wächst in sozial schwierigen Verhältnissen auf – Plattenbau, der Vater wegen Totschlags im Gefängnis, die Mutter arbeitet als Putzfrau und verbringt den Rest des Tages mit Selbstgedrehten auf der Couch und schimpft auf alles und jeden. Seine Alpträume und Schlaflosigkeit bringen Aaron zum Schreiben, heimlich und nur nachts – niemand außer seinem Musiklehrer weiß davon. Der Leser begleitet Aaron bei seinem coming-of-age: Ein Junge, der sich gegen Widrigkeiten seines Milieus durchschlägt, der Rückschläge erleidet, wieder aufsteht und der seinen Weg macht.
Alex Boogers erzählt die Geschichte von Aaron eingehend und mit viel Gefühl für die Menschen, die am Rande der Gesellschaft meist viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.
Rezensionen:
Für Kees ´t Hart, Schriftsteller und Literaturkritiker der Zeitschrift De Groene Amsterdammer, war Alleen met de goden einer der drei besten niederländischsprachigen Romane des Jahres 2015.
Thomas de Veen, in: NRC Handelsblad, 07.04.2015: „Wie kann es sein, dass Boogers so überdeutlich zielgerichtet und wenig sparsam schreibt (das coming of age dauert rund 500 Seiten), und der Roman doch fesselt und überzeugt und betroffen macht? Das kommt daher, dass sein Aaron der Figur, für die er steht, entsteigt: er ist zugleich „einer von diesen Jungs“ und auch wieder nicht, denn seine Stimme ist aufrichtig und fühlt sich authentisch an. Dadurch fühlt sich die Welt, die Boogers hervorruft, doch nicht eindimensional an, wie hartherzig und zynisch sie auch ist.“
Jeroen Vullings , in: Vrij Nederland , 03.03.2016: „In jedem Satz von Boogers spricht der Hector-Malot-artige kleine Junge, der zeigen will, dass auch er eine Daseinsberechtigung hat, der sich aber eigentlich von Vornherein unbeachtet fühlt. In seinen teils autobiografischen Büchern streckt er sich bis zur Mitte aus dem Souffleurkasten auf die hell erleuchtete Bühne, seine Beine bleiben in der Dunkelheit verwurzelt, aus der er kommt. Er will gesehen werden und fühlt sich damit nicht wohl; diese Zwiespältigkeit gibt seiner Prosa so eine unwiderstehliche Spannung.“
Urteil der Jury des Libris Literaturpreises 2016: „Alleen met de goden ist eine packende und dringende Geschichte von Rauheit versus Sensibilität. Von Anpassung versus Befreiung. Von Kämpfen versus Freikämpfen. Von Überleben, Leben und miteinander Leben, selbst mit einer Mutter, die ihm ohne Unterlass zu verstehen gibt, dass er besser nie geboren worden wäre. Und doch ist Alleen met de goden, das in treffsicherer Sprache geschrieben ist und, mit durch seinen tiefschwarzen Humor, vor Lebenskraft bebt, kein schwermütiges Buch. Boogers hat mit Alleen met de goden mit Name auch, und vielleicht vor allem, einen Roman über Hoffnung geschrieben.“
Stimmen von Buchhändlern zur Wahl von Alleen met de goden zum Gewinner des Boekhandelsprijs 2016:
„Was für eine Geschichte, was für ein Stil. Noch nie habe ich den Schmerz des Lebens so sehr durch Worte gefühlt. Eine Geschichte von Kampf und Liebe. Sieg und Niederlage. Boogers, lest diesen Mann!“
„Alleen met de goden gibt einem bisweilen einen Hieb in den Magen und weiß dann wieder zu rühren. Dieser Roman sticht aus allen Büchern, die 2015 erschienen sind, deutlich heraus.“