Euforie – Euphorie
„Mit allem Respekt: Dann sind solche Menschen echt pissed.“
Ersterscheinung 2012, 400 Seiten
Erschienen bei: De Arbeiderspers
Originalsprache Niederländisch
Auszeichnungen: BNG Literaturpreis 2012, Shortlist Libris Literaturpreis 2013
Welch ein Luxus, sich ein wenig Idealismus zu bewahren. Nur führt das zu nichts, gemessen an unserer gesellschaftlichen Definition eines erfolgreichen Lebens. Ein Terroranschlag lässt uns kurz innehalten und uns über uns, unser Zusammenleben nachdenken. Es gibt die Möglichkeit, etwas zu ändern und die Welt damit ein Stückchen freundlicher zu machen. Und doch wissen wir, dass das nur eine romantische Idee ist. So ist unsere Gesellschaft nun einmal nicht aufgebaut. Christiaan Weijts schneidet in diesem Buch eine Reihe Themen an, die uns im täglichen Leben allzu vertraut sind: ein Terroranschlag als einschneidendes gesellschaftliches Ereignis; Geschäftemachen mit öffentlichen Projekten; Anonymität und Beleidigungen im Zusammenhang mit sozialen Medien; kann man auch bei idealistisch motivierten Verzichts auf Geschäftschancen als erfolgreich angesehen werden? Die Architektur und ihre soziale und philosophische Relevanz schaffen den Rahmen dieses Romans.
Het valse seizoen – Die falsche Saison
„Wer nach seinem Dreißigsten noch versucht, an seinem Studentenleben festzuhalten, ist ein pathetischer alter Sack, um den der Geruch des Misserfolgs hängt. Dreißig: Ab dann muss etwas im Aufbau sein, wenn es keine Familie ist, dann zumindest eine professionelle Laufbahn, oder zur Not künstlerischer Erfolg. Kein eigenes Haus zu besitzen ist verdächtig. Jüngere Bettpartner verführt man nicht mehr nur mit Charme und Kraftmeierei, sondern in zunehmenden Maße mit Status. Es genügt nicht länger, ein Versprechen zu sein.“
Ersterscheinung 2016, 449 Seiten
Erschienen bei: De Arbeiderspers
Originalsprache Niederländisch
„Ohne Umschweife ein Meisterwerk.“ (Maarten ´t Hart)
Menschen haben das Bedürfnis, zu bewerten, zu kategorisieren, etwas schön zu finden. Fernando Pessoa hat hingegen in einem seiner Gedichte dazu angeregt, Dinge einfach als das, was sie sind, zu betrachten – ohne Interpretation. Christiaan Weijts greift in Het valse seizoen diese Idee auf. Er lässt die Titanic als Nachbau auf große Fahrt gehen sowie das berühmte Streichquartett wieder spielen und befriedigt damit die oberflächliche Lust an schönen Geschichten, auch wenn alles nur Nepp ist. Er hindert die Protagonisten nicht, ihrem Verlangen an den intimen Geheimnissen aus der Vergangenheit des anderen auf den Grund zu gehen, auch wenn gerade dieses Verlangen zerstörerisch ist. Er bannt den Leser damit in einer Geschichte, die nur aus Wahn geboren ist.